Duale BFS – erfolgreiche Zwischenbilanz eines neuen Bildungsgangs

Die meisten Schüler und Schülerinnen des neuen Bildungsgangs „Dualisierte Berufsfachschule“ (Duale BFS) haben beste Aussichten eine Berufsausbildung in „ihrer“ Praktikumsfirma zu beginnen. Dies ist die Zwischenbilanz der Dualen BFS, die im aktuellen Schuljahr zum zweiten Mal erprobt wird. Neu ist, dass Schule und Betrieb miteinander kooperieren, um die Jugendlichen gemeinsam auf den Beginn einer Berufsausbildung vorzubereiten. Diese absolvieren an drei Tagen pro Woche ein einjähriges Fachpraktikum in einem Betrieb, an zwei Tagen haben sie Unterricht in der Allgemeinen Berufsschule (ABS).

Unterstützt von den Innungen der Dachdecker, des Bauhandwerks und der Maler und Lackierer beteiligen sich inzwischen 36 Firmen der drei Gewerke in enger Kooperation mit der Schule an der Ausgestaltung des Bildungsgangs. Die Betriebe integrieren die Jugendlichen in die betrieblichen Abläufe. Sie geben ihnen Arbeitsaufträge und vermitteln ihnen so berufliche Kenntnisse, die für den Beginn der Berufsausbildung wichtig sind. Dadurch lernen die Jugendlichen die betrieblichen Anforderungen und Erwartungen unter Ernstbedingungen kennen.

Die Schule greift diese betrieblichen Erfahrungen im Unterricht auf, der auf Wunsch der beteiligten Firmen im zweiten Durchgang neu gestaltet worden ist. Schwerpunkt ist die Förderung der personalen und sozialen Kompetenzen und der Kulturtechniken Rechnen, Lesen und Schreiben – gemessen an den betrieblichen und beruflichen Anforderungen einer Berufsausbildung. Darüber hinaus werden die Jugendlichen bei der Berichtsheftführung unterstützt. Der Erwerb sozialer und personaler Kompetenzen und die Einstellungen zur Arbeit und zum Lernen sind ein Thema im neuen Unterrichtsfach „Praktikumskunde“. Sie sind auch ein Schwerpunkt bei den Betriebsbesuchen der Lehrkräfte und in den schulischen und betrieblichen Bilanzgesprächen über die Lernziele. Im Unterrichtsfach „Praktikumskunde“ werden außerdem die Erfahrungen mit der Arbeitswelt reflektiert und im Fachunterricht weiter vertieft.

Im Vergleich zum ersten Durchgang, der mit Startschwierigkeiten verbunden war, sind auf Wunsch der Betriebe weitere Veränderungen umgesetzt worden, die sich bewährt haben. Die Akquise der Jugendlichen für den Bildungsgang wurde neu gestaltet . Die Duale BFS wird jetzt an der ABS durchgeführt, weil dort günstige Voraussetzungen vorhanden sind. Dies sind im Wesentlichen die Beratungsstrukturen und die Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Bildungsgängen der ABS, die es erleichtern, geeignete Jugendliche für die Teilnahme zu gewinnen. Die Berater und Beraterinnen an der ABS führen vor Beginn des Bildungsganges mit interessierten Schülern und Schülerinnen ausführliche Gespräche und wählen nur Jugendliche aus, deren Berufswahlentscheidung tragfähig ist. Abbrüche, die auf einer falschen Berufswahlentscheidung der Jugendlichen beruhen, sollen so vermieden werden.

Mit diesem Förderansatz verfolgt die Duale BFS das Ziel, Jugendlichen, die aufgrund ihrer Bewerbungsunterlagen oder aufgrund schwacher Schulnoten auf den ersten Blick vielleicht nicht überzeugt haben, eine Chance für eine Berufausbildung zu geben, in dem sie das Schuljahr nutzen, um fit für die Ausbildung zu werden. Die Entwicklung und Erprobung des neuen Bildungsgangs wird vom Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität/Arbeitnehmerkammer Bremen (IAW) koordiniert und wissenschaftlich begleitet.

Der Schulversuch „Dualisierte Berufsfachschule“ wird vom Senat der Freien Hansestadt Bremen mit Mitteln der Europäischen Union gefördert.

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