Freisprechung nach altem Brauch
Für 14 junge Menschen ging mit der großen Freisprechungsfeier eine spannende und lehrreiche Zeit zu Ende. Am Freitag, den 23. September konnten 13 Dachdeckerazubis, eine Auszubildende und deren Ausbildungsbetriebe aus ganz Bremen stolz auf die in der Gesellenprüfung gezeigten Leistungen zurückblicken.
Im Bremer Dachdeckerhandwerk, vor allem aber bei den frischgebackenen Dachdeckern und der neuen Dachdeckerin, war die Freude groß, mit einer traditionellen Freisprechung in den Gesellenstand erhoben zu werden. Erstmals wieder im Weserstadion stattfindend, begrüßte Obermeister Sascha Apel die neue Dachdeckergeneration, nach einer Führung durch das Stadion, mit Goethes Worten: "Was man schwarz auf weiß besitzt, darf man getrost nach Haus tragen.“ E hieß die Junggesellin und Junggesellen herzlich willkommen und beglückwünschte sie zu ihrer Berufswahl. Er forderte sie auf, in den nun kommenden Jahren immer „up to date“ zu bleiben und sich stets weiterzubilden.
Ebenfalls sprach er den Berufsschullehrern Vera Linke und Stefan Nieymer und den Eltern für ihre, in den drei Ausbildungsjahren geleistete Arbeit, die wie er betonte oft unerwähnt und unterschätzt bleibt, seinen Dank aus.
Im Anschluß sprach Lehrlingswart Andreas Nowotnick die neuen Gesellen und die frischgebackene Gesellin, nach altem Handwerksbrauch vor aufgebauter Innungslade, frei und übergab ihnen die ersehnten Gesellenbriefe. Als bester Prüfling wurde Linus Böltau von der Firma Gehlhaar Dachsanierung GmbH für seine überdurchschnittlichen Leistungen geehrt und bekam von Michael Haarde, 1. Vorsitzender des Förderkreises, hierfür einen Schieferhammer überreicht. Für das beste und wohl einzigartige Berichtsheft das sie in unzähligen Stunden und mit sehr viel Liebe zum Detail erstellt hat, wurde Carina Ahrens von der Firma Heinrich Strangmann Bedachung geehrt und bekam hierfür ebenfalls einen Schieferhammer überreicht. Carina Ahrens hatte sich auch noch für Lehrerin Vera Linke etwas ganz Besonderes einfallen lassen und ihr ein Schieferornament mit dem Dachdeckersymbol gebaut, welches diese, sichtlich gerührt und sehr erfreut, dankend entgegennahm.
Kohltour 2024
Traditionsgemäß wurde mit einer „Kohlfahrt24“ in das neue Jahr gestartet. Ein Spaziergang auf den Deichen und über die Weser führte zum kleinen aber feinen Vereinsheim des Fußball-Vereins-Habenhausen. Ein Koch – Gastronom und guter Freund von Obermeister Sascha Apel – hatte dort für die Dachdecker und ihre Gäste aus Industrie und Handel ein schmackhaftes Kohlessen zubereitet, das allerseits bestens mundete.
Sascha Apel freute sich über zahlreiche neue Gesichter und appellierte in einer kurzen Begrüßung an den Zusammenhalt der Innungsbetriebe, wenn es um gemeinsame Interessen, Forderungen und insbesondere um die Nachwuchsförderung geht. Zur optimalen Unterstützung bei der Ausbildung plädierte er für die Einrichtung eines regionalen Schulungszentrums, in dem „unser beruflicher Nachwuchs, parallel zur Ausbildung, gezielt auf Prüfungen und zukünftige Qualitätsarbeit vorbereitet wird.“
Seit 1965 wird alljährlich der Kohlkönig von der Kohlkönigfindungskommission bestimmt. Die Kette mit zahlreichen Münzen bisheriger Kohlkönige wurde in diesem Jahr an Dachdeckermeister Ronald Masur übergeben. Der Dachdeckermeister des Betriebes Erich Böltau bezeichnete seine Ernennung als große Ehre und bekundete stolz zu sein, dieser Innung anzugehören.
Die Lokalität erwies sich insgesamt als sehr gut ausgewählt, bot sie doch genau das, worauf es ankam: miteinander speisen, miteinander reden, miteinander feiern. Dem neuen Obermeister wurde dafür zum Abschluss des Abends der Dank der Teilnehmer ausgesprochen.
54. Freimarktumzug in Bremen – Dachdecker mit Herz dabei!
Der Wetterbericht sagte Regen voraus. Kein Problem für Dachdecker, die auf ihrem Freimarktwagen kurzerhand ein Dach montierten. Der Niederschlag hielt sich dann in Grenzen, und bester Laune machten sich die zünftig gekleideten Handwerker und Handwerkerinnen auf den Weg durch die Bremer Innenstadt. „Der Freimarktumzug gehört dazu, genau wie die Dachdecker“, war von vielen Besuchern zu vernehmen, die sich durch ein bisschen Feuchtigkeit von oben nicht vom Besuch abhalten ließen.
Die Bremer Innung legte im 130. Jahr ihres Bestehens verstärkt den Fokus auf „Dachdecker als Klimaschützer“ und präsentierte mit ihrem Wagen einen Teil ihres Arbeitsspektrums. Fest verbunden mit dem Auftritt der Handwerker ist seit Jahren der Begriff „Dachdecker der Herzen“. So konnten sich viele Schaulustige nicht nur über Bonbons sondern erneut über die Lebkuchenherzen der Innung freuen.